MISCHLING  IN NOT

FIM
glücklich vermittelt März 2012 Lächelnd


Rasse: Mix


Geb.: August 2004


Größe: ca. 57 cm


Charakter: Sehr scheuer, aber völlig aggressionsloser und ausgeprochen lieber Rüde, im Grunde seiner Seele sanft und auf der Suche nach Streicheleinheiten, aber mit einer katastrophalen Vergangenheit, die ihn gelehrt hat, dass man sich vor Menschen in Acht nehmen muss, verträglich mit allen anderen Hunden, immer auf Rückzug, aber mit Sehnsucht im Blick.

8. Juni 2011

Zusammen mit seiner Schwester Sarah kam Fim in das 'Zuhause' seiner Jugend, als er noch ein Welpe war. Leider war 'Zuhause' als Bezeichnung für den Ort, an den er abgeschoben wurde, mehr als geschönt. Die Geschwister landeten in einer der für Italien so berüchtigten Hundehöllen, als sie noch zu jung waren, um zu begreifen, dass das Leben damit für sie bereits zu Ende war.   

Die nächsten Jahre müssen das Grauen für die beiden gewesen sein, ein Grauen, das Fim bis heute in sein schönes Gesicht geschrieben steht. Die Hunde wurden dort unter den katastrophalsten Bedingungen gehalten und bekamen von Menschen nichts als Schläge und Tritte zu spüren. Hunger, Durst, Angst und ein nahezu unerträglicher Stress unter den Hunden waren ihre ständigen Begleiter. Liebe, Fürsorge oder auch nur ausreichend Schutz vor der Witterung waren dagegen Dinge, von denen sie gar nicht wussten, dass so etwas überhaupt existiert.

Wie muss ein Welpe sich fühlen, wenn er schutzlos solchen Bedingungen ausgeliefert wird, in einem Alter, in dem Spielen und Herumalbern seine Hauptbeschäftigungen sein sollten ... wieviel Angst muss solch ein kleines Lebewesen aushalten in einer Lebensphase, in der die Seele verletzlich ist wie eine Mimose. Und wen wundert es, dass ein Hundebaby sich unter diesen Bedingungen einfach in sich selbst verkriecht und den Kontakt zur Außenwelt abbricht, um das alles ertragen zu können!
   

Fim und seine Schwester Sarah hatten das Glück, dass dieser Ort des Grauens im Jahr 2007 konfisziert wurde und die Hunde - nach einer Übergangszeit, in der ihnen ein neues Zuhause gebaut wurde - Anfang 2010 in ein Hundeheim überführt werden konnten, das diesen Namen auch verdient. Seitdem leben sie endlich unter Bedingungen, die man hundewürdig nennen kann und werden liebevoll versorgt. Ihre Pfleger versuchen, sie aus ihrer inneren Isolation zu befreien, in der sie bis heute verharren, weil ihnen jedes Vertrauen in Menschen verloren gegangen ist. Das ist in einem Tierheimbetrieb, in dem der Stresspegel auch unter guten Bedingungen immer unnatürlich hoch ist, aber nahezu unmöglich.   

Besonders Fim tut sich sehr schwer damit, seine Angst zu besiegen. Er lässt sich bis heute kaum anfassen, aber er erlaubt mittlerweile immerhin, dass man ihn mit Leckerlis anlocken kann. Nie hat der unkastrierte Rüde irgendeinen aggressiven Ansatz gezeigt, er ist immer nur sanft abweisend und möchte nach wie vor nicht berührt werden. Er weicht aus, so weit es geht und selbst wenn Frauen sich nähern, steht ihm die Vorsicht ins Gesicht geschrieben. Männer sind nach wie vor ein mittelschwerer Alptraum für ihn, zu viel Schlimmes müssen die früheren Pfleger ihm angetan haben.   

Fim ist ein wunderschöner Hund, aber auch eine echte Aufgabe für einen Menschen, der sich zutraut, hinter dieser geballten Portion Vorsicht den liebenswerten Hund hervor zu locken, der in ihm steckt. Der Rüde wird sich nie an mehr an mehrere Menschen anschließen, aber wir sind sicher, dass er mit rührender Hingabe an dem einen Zweibeiner hängen wird, der ihm zeigt, dass das Leben noch etwas anderes als Angst und Schmerzen für ihn bereit hält.

Er ist verträglich mit allen anderen Hunden und gut sozialisiert, kennt aber ansonsten nichts im Leben. Allerdings gehen wir davon aus, dass es ihm sehr helfen wird, wenn er den Stress des Tierheims hinter sich lassen und in eine ruhige Umgebung ziehen kann, in der ihm ein ritualisierter Tagesablauf hilft, sich zu orientieren.   

Angsthunderfahrung und ein wenig Wissen rund um das Deprivationssyndrom (Vereinsamung in der Jugend) sind Voraussetzung für eine Bewerbung um Fim. Ein eigenes Haus mit möglichst ausbruchsicherem Garten ist fast unumgänglich, um ihm den Schritt in ein neues Leben zu erleichtern. Vor allem aber muss sein neuer Mensch unendlich viel Liebe, Geduld und Verständnis für seine Situation mitbringen.

Vielleicht wird Fim nie mehr zu einem ganz normalen Hund - die Schäden, die andere in seiner Vergangenheit angerichtet haben, sind groß. Der Lohn für die Mühe um ihn wird aber ein unendlich dankbarer Hund sein, der seinen neuen Menschen abgöttisch lieben wird.      
     

August 2011:

Familie Doppelfeld
hat für Fim eine Patenschaft übernommen. Sie finanziert dem armen Kerl Trainerstunden, damit er möglichst bald ein wenig von seiner Angst ablegen kann.
Dafür ganz herzlichen Dank!     

Anfang August 2011 bekam Fim sein erstes Paket von Florian Rapp.     

Geprägt von seinen schlechten Erfahrungen hat er sich erstmal in seinen Korb verzogen. Wir haben ihm und seiner Freundin Mary was Feines zum Knabbern hingelegt. Als wir außer Sichtweite waren, kam er vorsichtig an - die Düfte waren doch zu verführerisch - und machte sich nach und nach genüsslich über die Leckereien her.    

Herzlichen Dank an Florian Rapp

September 2011

Nur wenige Tage später hat Fim ein weiteres Paket bekommen, diesmal von Kerstin Franke

Und wir waren überrascht: Hatte sich Fim bei seiner ersten Paketbescherung vor Kurzem noch in die hinterste Ecke verdrückt, lehnte er sich diesmal aus seinem Korb, um den feinen Düften zu folgen. Was für ein Fortschritt für den scheuen Buben, den wir ihm so schnell nicht zugetraut hätten. Dies zeigt mal wieder deutlich was die Pakete bei den Hunden bewirken können. Es sind gute Momente, die sie mit Menschen erleben können. Momente der Aufmerksamkeit, die ihnen sonst aus Zeitmangel kaum ermöglicht werden können und nicht zu vergessen die ganzen Köstlichkeiten, mit denen die Kartons gefüllt sind. Dies alles begleitet von Gedanken von Menschen aus der Ferne, denen sie nicht gleichgültig sind.    

Lieben Dank an Kerstin Franke!   

3. Oktober 2011

Trainerstunden mit Frederica    

Mittlerweile hatte ich 4 Treffen mit Fim, einem Mischling mit langem Fell.    

Er leidet an einem Deprivationssyndrom verknüpft mit Phobien, die aus dem Vorhandensein von Menschen in seiner direkten Umgebung resultieren. Sein Verhalten ist keinesfalls aggressiv, aber seine Angst zeigt er in klassischer Weise durch Flucht oder Vermeidung.    

Während des ersten Treffens konnte ich ihn für nichts interessieren und ich habe ihn nur kurz angefasst. Aber das war für Fim sichtbarer Stress. Nach einer langen Phase, in der er wie eingefroren wirkte, erreichten ihn meine Beschwichtigungssignale und er ließ wieder etwas Kontakt zu.    

Wir haben uns daraufhin zur Unterstützung für die Verabreichung des natürlichen Heilmittels ZYKLENE (alfa S1 caseina) entschieden.    

Beim 2. Treffen war sein Verhalten ein wenig entspannter: Er hat Futter genommen, zwar nicht aus meiner Hand und immer aus einer gewissen Entfernung. Aber ich habe für einige Momente den t-Touch (Tellington-touch) an seinen Ohren ausüben können.    

Beim 4. Treffen in der vergangenen Woche hat sich Fim - der inzwischen gut auf seinen Namen und auf "Komm" reagiert - meiner Hand genähert, hat neben mir gefressen und ein ruhigeres Verhalten gezeigt. Im Freilauf markiert er häufig und verteidigt laut bellend insbesondere gegen einen Hund (Emilio) seine Hündin Mary und sein Futter.   

Im Moment würde ich trotzdem von einer Kastration abraten, weil diese auf einen phobischen Hund negative Auswirkungen haben kann. Vielleicht kann man später wieder darüber nachdenken, wenn Fim mehr Selbstbewusstsein hat und anfängt, seinen eigentlichen Charakter zu zeigen.   

Viele Grüße

Italienische Originalfassung

Relazione FIM

03/10/2011
villaggio del cane   

Ormai sono già quattro incontri che lavoro con Fim, meticcio di media taglia e a pelo lungo.   

Fim soffre di sindrome da privazione con fobie legate alla presenza della figura umana. Il suo atteggiamento non è assolutamente aggressivo ma la sua paura si manifesta con il classico comportamento di evitamento.   

Durante il primo incontro non sono riuscita proprio ad interessarlo e l'ho toccato appena ma é stato davvero stressante per lui. Dopo una prima lunga fase di freezing, I segnali di calma emessi sono stati continui ed ho interrotto dopo poco.   

Abbiamo deciso di somministrare Zylkene, un farmaco assolutamente naturale ( alfa S1 caseina ).   

Al secondo incontro il suo approcci è leggermente migliorato, accettava cibo ma non dalle mani e sempre ad una certa distanza. Ho praticato alcuni momenti il t-touch sulle orecchie.   

Nell'ultimo incontro fatto la scorsa settimana Fim, che nel frattempo ha imparato a rispondere al suo nome e al richiamo "vieni" si avvicina moltissimo alla mia mano, mangia e mostra un atteggiamento più tranquillo. Fuori nello sgambatoio marca più volte il territorio e mostra nei confronti di un cane in particolare un atteggiamento assertivo abbaiandogli contro in presenza della femmina e del cibo.   

Per ora sconsiglio la castrazione perché in un cane così fobico può peggiorare le sue paure ma più avanti non è detto, a mano a mano che FIM prende sicurezza in se stesso e mostra il suo vero carattere.   

Saluti
Dott.ssa Federica Morici

Ansprechpartner:Birgit Peter
EPost:birgit.peter@adoptiere.eu
Fon:0162-2556666, ab 19 Uhr

 

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